Laut einer Studie der Beratungsgesellschaft Ernst & Young konnten die im Dax gelisteten Firmen ihren Umsatz im letzten Quartal um rund 9 Prozent steigern. Nach Angaben der Unternehmen geht dabei der Hauptanteil auf Währungseffekte aufgrund des schwachen Eurokurses zurück. Lohnt es sich jetzt noch, auf eine weitere Abwertung des Euro zu setzen?
Profitieren konnten vor allem die Dax Unternehmen, die stark im Export aufgestellt sind. Denn durch einen schwachen Euro werden deren Export-Produkte im Ausland günstiger und es kommt zu Wechselkurseffekten zugunsten der exportstarken Firmen.
Zwischen Umsatz und Ebit unterscheiden
Die positiven Zahlen beziehen sich allerdings auf den Umsatz, der dann auch noch nach dem jeweiligen Markt, sprich Asien, Amerika oder Europa unterschieden werden muss. Während laut der Daten von Ernst & Young die Dax Unternehmen ihre Umsätze um 26 Prozent steigern konnten, waren es auf dem asiatischen Markt 15 Prozent und in Europa sogar nur 5 Prozent. Schaut man dann noch neben den reinen Umsatzzahlen das Ergebnis, das sogenannte Ebit an, sehen die Zahlen auch gar nicht mehr so rosig aus. Alle Dax Unternehmen zusammen genommen steigerten das operative Ergebnis um drei Prozent, davon mussten allerdings 12 Dax-Firmen sogar einen Rückgang beim Ebit vermelden. Zu den deutlichen Gewinnern zählten die Autobauer, nämlich Daimler und Volkswagen. Zehn Dax-Firmen konnten sogar ihre Umsatzprognose erhöhen.
Bleibt der Euro schwach oder wird stärker?
Niemand weiß, wie die Zukunft aussieht. Analysten raten dazu, sich nicht auf eine weitere Schwäche des Euro zu versteifen. Die letzten Zahlen zeigen, dass der Euro seit seinem Tiefstand Mitte März 2015 zeitweise kräftig wieder aufholen konnte und so von 1,04 Dollar wieder auf 1,15 Dollar steigen konnte. Zusätzlich ist es um die Konjunktur weltweit nicht gut bestellt, daher sollten die Unternehmen auch weiterhin an schlanken Strukturen und größerer Effizienz arbeiten. Anleger im Devisenmarkt wissen es selbst am besten: Die Wechselkursgewinne von heute sind vielleicht schon morgen Wechselkursverluste. Es bleibt nur, wachsam zu sein und weiterhin aufmerksam die Bewegungen am Währungsmarkt zu beobachten.